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Der Gründer

Prof. Eduard HindelangGründer des Museums Langenargen ist Eduard Hindelang, geboren am 9. November 1923 in Obergünzburg im Allgäu. Verstorben am 14. März 2016.
Nach der Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft beginnt er 1947 als Kaufmann in Kressbronn. 1956 heiratet er Irmgard Loser aus Langenargen. Er übersiedelt nach Langenargen und zieht in sein Haus in der Lindauerstrasse.
1970 organisiert er das Ausstellungsprogramm für die 1200-Jahrfeier der Gemeinde.
Der Erfolg weckt den Gedanken an ein ständiges Museum, eine Idee, die Eduard Hindelang nicht mehr loslässt.
Das leerstehende und in den 70er Jahren zum Abriss bestimmte ehemalige Pfarrhaus auf dem Marktplatz bietet sich als Heimat für ein neues Museum an.
Mit Hilfe einer Bürgerinitiative gelingt es, den Abriss des barocken Hauses zu verhindern. Die Gemeinde Langenargen kauft das baufällige Haus. Die Innenrenovierung leisten in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden Bürgerinnen und Bürger Langenargens. Nicht zuletzt die Rettung dieses spätbarocken Baudenkmals ist eines der großen Verdienste Eduard Hindelangs.

Ende 1975 gründet Eduard Hindelang einen Museumsverein und wird zu dessen Ersten Vorsitzenden gewählt
1976 kann das Museum feierlich eröffnet werden. Von Anfang an steht die gesamte Museumsarbeit auf ehrenamtlicher Basis. Die Leitung übernimmt Eduard Hindelang, und er versteht es, zahlreiche freiwillige Mitarbeiter zu gewinnen, für den täglichen Kassen- und Aufsichtsdienst ebenso wie für anfallende Büroarbeit oder handwerkliche Tätigkeiten. Bis heute kommt das Museum ohne einen Euro Personalkosten aus.

Eduard Hindelang knüpft Verbindungen zu Ministerpräsidenten, Regierungspräsidenten, zu Bischöfen und kirchlichen Würdenträgern. Seine überzeugende Begeisterungsfähigkeit, seine Ausdauer und sein Charme – „hier war Eduard Hindelang der wahre Weltmeister“ erinnert sich Bürgermeister Rolf Müller –  öffnen ihm wichtige Türen zu den Künstlern oder dessen Erben, zu Sponsoren und Gönnern.
Für die beiden großen Ausstellungen von Franz Anton Maulbertsch kann er einmal den Primas von Ungarn und Erzbischof von Budapest, Kardinal Lekai, das andere Mal Kardinal Franz König aus Wien gewinnen, das Ehrenpatronat zu übernehmen.

Das Engagement Eduard Hindelangs reicht aber auch über das Museum Langenargen hinaus. So unterstützt er ideell und finanziell die Restaurierung der Werke von Maulbertsch in der Wallfahrtskirche in Mühlfraun/Dyje (Tschechien). Ferner ist er 25 Jahre lang Schatzmeister des Internationalen Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung sowie 15 Jahre im Kreisvorstand des Deutschen Roten Kreuzes, Ortsgruppe Friedrichshafen. Von Professor Eugen Biser, München, wird er in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste berufen.
Für seine Verdienste erhält Eduard Hindelang 1977 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 1983 das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1991 wird er mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. 2001 ernennt ihn die Gemeinde Langenargen zu ihrem Ehrenbürger. 2005 wird ihm für sein erfolgreiches Wirken für die Kunst durch den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg Erwin Teufel der Ehrentitel „Professor“ verliehen. 2010 wird er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse gewürdigt. Im März 2010 überreicht Bischof Gebhard Fürst im Auftrag Papst Benedikts XVI. die Urkunde, die Eduard Hindelang die Würde eines Ritters vom Orden des Heiligen Papstes Silvester verleiht.
Am 2. Mai 2012 tritt Eduard Hindelang aufgrund seines hohen Alters vom Amt des 1. Vorsitzenden und Leiters des Museums zurück. In einer feierlichen Verabschiedung wird er von der Mitgliederversammlung des Musemsvereins als Zeichen des Dankes zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit ernannt. Die Urkunde wird ihm von seiner Nachfolgerin im Amt Dr. Angela Heilmann überreicht.