Eine ganz eigene Mischung aus großen Künstlern...
...verschiedener Stile und Epochen eröffnet sich dem Besucher des Museums Langenargen.
Sie alle, die Maler, Bildhauer und Zeichner sind in Vergangenheit und Gegenwart der Gemeinde Langenargen am Bodensee verbunden.
Man begegnet dem Wirken der Barockmaler Franz Anton Maulbertsch, (geboren 1724 in Langenargen, gestorben 1796 in Wien) und Andreas Brugger (geboren 1737 in Kressbronn, gestorben 1812 in Langenargen).
Vor allem aber das Werk des Malers Hans Purrmann (1880-1966) prägt die Räume des Museums. Über 20 Jahre hat er hier gelebt und gemalt, darunter wieder und wieder den Blick von seinem Fischerhaus zum Schloss Montfort. Seine letzte Ruhestätte fand Hans Purrmann auf dem Friedhof Langenargen.
Auch Karl Caspar und seine Frau Maria Caspar-Filser, Berthold Müller-Oerlinghausen, Hilde Broer, Julius Herburger, André Ficus und Jan Balet waren hier Gast oder verbrachten einen Teil Ihres Lebens im Umkreis von Langenargen.
Eine Entdeckung wert sind kostbare Objekte christlicher Kunst: ein romanisches Vortragekreuz (ca. 1090/1140) und die holzgeschnitzte Pieta (1340), Prunkstücke mittelalterlicher Kunst; Altarretablen und Andachtsbilder vom 15. – 18. Jh.; barocke Kirchengeräte, darunter ein seltener Gnadenstuhl (18.Jh.) mit bemerkenswerter Ikonographie. Nicht zuletzt bietet sich ein Ausflug auf den Spuren der Grafschaft Montfort an.
Der Blick in das Kabinett mit geschichtlichen Dokumenten, Porträtbildern und einer umfangreichen Münzsammlung bedeutet eine Reise in die Kulturgeschichte.
Zur Geschichte des Museums
In den 1970er Jahren sollte der verwahrloste, zwischen 1735 und 1740 erbaute ehemalige Pfarrhof einem modernen Wohnhaus weichen. Doch die Baugesellschaft hatte nicht mit dem Widerstand der Langenargener gerechnet. Aufgrund eines Bürgerbegehrens wurde das spätbarocke Gebäude 1973 unter Denkmalschutz gestellt und der Abrissplan konnte somit vereitelt werden.
Als Prof. Eduard Hindelang 1970 das Ausstellungsprogramm für die 1200-Jahrfeier von Langenargen organisierte, kam ihm der Gedanke an ein bleibendes Museum – ein Gedanke, der ihn seitdem nicht mehr losließ. Er begeisterte seine Mitbürger, gründete 1975 einen Museumsverein und wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Gemeinde kaufte das im Verfall begriffene Haus. Von Anfang an stand die gesamte Museumsarbeit auf ehrenamtlicher Basis, viele freiwillige Arbeitsstunden wurden bei der gründlichen Innenrenovierung des Pfarrhofes geleistet. Am 30. Mai 1976 konnte das Museum schließlich eröffnet werden.
Heute ist das Museum mit seiner einzigartigen Sammlung weit über die Bodenseeregion hinaus bekannt. Neue Schätze – von Prof. Hindelang mit sicherem Instinkt aufgespürt und erworben – konnten den Sammlungsbestand des Museums vergrößern.
2012 trat Dr. Angela Heilmann die Nachfolge von Prof. Hindelang an und leitete die Geschicke des Museums bis zu ihrem Tod 2017. Im November 2018 wurde der Kunsthistoriker Priv.-Doz. Dr. Ralf Michael Fischer zum 1. Vorsitzenden gewählt und übernahm die Leitung des Museums.
Seit Beginn wird das Museum Langenargen auf ehrenamtlicher Basis geführt. Da das Haus auf Zuwendungen und ehrenamtliches Engagement angewiesen ist, um zum Beispiel die großzügigen Öffnungszeiten anbieten zu können, sind neue Mitglieder höchst willkommen.